Religiöse Akteure als Medienproduzenten
Mainz, October 12 and 13, 2017
A Workshop of the working group on "Evangelical, Pentecostal, and Charismatic Movements," part of the German Association for the scientific study of religion (Deutsch Vereinigung für Religionswissenschaft)
Ob Internetkirche, Fernsehgottesdienst, Kirchenblatt oder der Einsatz von Beamern und Mikrophonen im Gottesdienst – Medien und Medientechniken sind im religiösen Leben allgegenwärtig und werden von religiösen Akteuren gezielt eingesetzt. In jüngster Zeit haben WissenschaftlerInnen wir Birgit Meyer Mediengeschichte als Teil der Religionswissenschaft definiert und im Kontext der Forschung zu neuen Medien untersuchen WissenschaftlerInnen wie Heidi Campbell, wie neue Medientechniken Religion und religiöse Praxis verändern. Dabei ergänzen neue Ansätze allmählich die ubiquitäre Inhaltsanalyse von Medienprodukten und öffnen das Feld für neue Fragestellungen. In der Einleitung eines Sammelbands zu religiösen Printkulturen in den USA schreibt Mitherausgeber Oliver Scheiding zum Beispiel, dass eine Mediengeschichte des religiösen Verlagswesens Aspekte wie „the media companies’ business networks and their organizational infrastructures” in Betracht ziehen müsse und darüber hinaus „also explore how they use technologies like data-analysis for decision making, product engagement, marketing, the improvements of customer experience, and new designs for drawing in visitors on websites“ (Scheiding, The Press and the Pulpit, 2017). In unserem diesjährigen Treffen wollen wir uns mit der Medienproduktion evangelikaler, pentekostaler und charismatischer Akteure auseinandersetzen und dabei z.B. fragen: Wer produziert Medienprodukte? Wie werden Medien eingesetzt? Und mit welchem Ziel? Welche Inhalte werden durch welche Medien verbreitet? Wie entsteht eine Bindung zum Medienprodukt? Und welche Konsequenz hat der Einsatz neuer Medien für die religiöse Praxis?